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Dies ist Artikel "3"

von drei zusammenhängenden Texten,

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Die Herausforderung 3 "Data" der Magnetbandtechnik.

Bei Ton (-band) und Bild (-recorder) dachte man immer noch in analogen Dimensionen und etwas Anderes schien 1950 noch recht abwegig. Nur sehr progessive Geister träumten von den ersten digitalen Daten auf Magnetband. Bei IBM entwickelten Forscher und Ingenieure etwa um 1952 das erste Data Bandlaufwerk mit (für damals) sagenhaften 1,4MB.

Das war viel für einen Computer mit 8 Kilobyte Hauptspeicher. Die digitale Technik entwickelte sich mit steigender Geschwindigkeit an der analogen Ton- und Video-Technik vorbei und es waren vor allem die großen Hersteller, die den Träumen und Phantasien der Ingenieure und Gurus viel freien Raum ließen. Die ersten Data Bandgeräte waren wirkliche Boliden an Hardware mit riesigen Motoren und excellenter Mechanik. Denn bei den Data Bandgeräten konnte man eines nicht vertragen :

Jegliche Art von Fehlfunktion war bei "Data" - also der Speicherung von Computer-Daten - schlichtweg verboten.

Wenn beim Ton mal ein "Plopp" zu hören war oder ein Wort verschwand
oder bei Video in den Anfängen das Bild mangels Sysnchronisation wegkippte und sich auf die Seite neigte bis zum völligen "Untergang", das alles war bei den digitalen Daten einfach nicht tolerabel.

Hier fing anscheinend die amerikanische "zero tolerance" Denkweise an. Und es war richtig so, jedenfalls bei der Aufzeichnung von digitalen Daten.
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Einmal richtig Hunger bekommen,

wuchs der Appetitt nach "mehr" ganz gewaltig. Mehr hieß ganz einfach, 100 Megabyte oder 500 Megabyte "auf Band" schreiben. Man beachte, es hieß nicht auf "ein" Band schreiben, es durften also auch mehrere Bänder sein. Denn so vermessen waren die Entwickler damals noch nicht. Davon träumten sie noch.

 

Die Herausforderung war immer nur, was geht auf den Quadratzoll Magnetband drauf und was kommt davon absolut korrekt wieder runter. Wie gesagt, Verluste durfte es einfach nicht geben. Damit war eine ganz andere mechanische Präzision angesagt als bei allen bisher verwendeten Technologien. Wir haben die dicken großen alten Magnetbandgeräte der ersten Generation untersucht und hier in der Historie 5 im Bereich Data dargestellt. Alleine das jeweilige Gewicht (von weit über 80 Kilo) war beeindruckend.

 

Auch die Schreib- und Lesegschwindigkeit war bei der Ersten Generation überhaupt noch keine Diskussion, in der Videotechnik dagegen war es schon relevant. Doch das steht im Artikel 2. Bei den ersten Data Bändern sprach man von 9 Spur Bändern. Also wurden 9 Spuren auf ein 1/2" Band geschrieben. In der digitalen Technik war es auch viel leichter möglich, die "Sendedaten" auf zwei oder mehrere Magnetspuren aufzuteilen und zwei oder mehrere Spuren gleichzeitig zu scheiben und zu lesen, wie bei Stereo zum Beispiel.

 

Recht schnell hatte man raus, daß die mechanische Präzision der Spurgenauigkeit noch lange nicht ausgereizt war und man durchaus auf 24 Spuren "hoch" konnte, wenn man das Band präzise genug führte und den Magnetkopf stabil am Band hielt. Das reichte dann für 110 MB auf einer 16" Spule mit einem 1" Band.

 

Etwa um 1970 hatte 3M erhhebliche Probleme mit dem Absatz von Magnetbandprodukten an die etablierten Kunden, also mit dem Verkauf des profitablen 2" Bandes an Sender und EDV Firmen, denn die Konkurrenz aus Fernost kam auf. Auch waren die damaligen Magnetband Boliden von IBM, DEC, Data General und CEC und anderen meist große 250 Kilo Standgeräte und für die Masse unerschwinglich. So entwickelte 3M die sogenannte QIC Technik für kleine 5 1/4 Zoll Laufwerke. QIC steht dabei für Quarter Inch, das aus der Tonbandwelt bekannte Magnetband.

 

Dort wurde dann auf des serpentinenförmige Schreiben von nur einer Spur zurückgegriffen, man fing ganz unten an, wechselte am Bandende die Laufrichtung, hüpfte den Kopf mit dem Magnetspalt eine Spur höher und rückwärts gings dann weiter. Und es gingen 20 MB auf solch eine Kassette, die die Größe einer dicken Brieftasche hatte.

 

Anfänglich 9 Spuren bedeutete 9 Durchgänge, dann wurden es 12 Spuren, dann 24 und dann immer mehr, bis es mit dieser Kassette nicht mehr ging.
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Neue Herausforderung angenommen und weiter ging es.

Etwa 1984 entwickelten gleich zwei Firmen (IBM und DEC) unerkannt nebeneinander jeweils an einer verbesserten professionellen Daten-Kassette samt Laufwerk. Der Hunger nach Kapazität fing an und die 95 MB für die DEC TK50 Kassette und auch die 200 MB für die IBM 3840 reichte bald nicht mehr aus.

 

Jetzt war höchste Präzision gefordert, es ging 1994 schnell auf 128 Spuren zu, immer noch auf einem 12,6mm (1/2") Band. Bald waren es 224 Spuren (1997) und inzwischen sind es über 600 Spuren (2001) auf diesem 12,6mm Band.

 

Wurden anfänglich erst nur 1 Spur, dann 2 Spuren, dann sogar 4 Spuren gleichzeitig im Serpentinenverfahren beschrieben, so sind es inzwischen 8 oder sogar 12 Spuren, die in einem DLT- (oder LTO-) Kopfsystem senkrecht übereinander 12 einzelne Magnet-köpfchen mit 12 Magnetspalten erfordern.

 

Die Präzision der Mechanik war längst an ihrer Grenze angelangt, die geforderten Toleranzen fast nicht mehr zu fertigen, schon gar nicht in Stückzahlen und zu erschwinglichen Preisen.

 

Darum nahm man sich die moderne EDV Technik zu Hilfe, deren Daten und Programme man ja damit sichern sollte, und hob und senkte den Kopf in feinsten Schrittchen (also nahezu fließend), wenn das Band in der Höhe "aus dem Ruder" lief. Und dazu auch noch vorausschauend und nahezu verzögerungsfrei.

 

Damit waren jetzt (2005) ca. 500 Gigabyte auf das gleiche 12,6mm Band zu schreiben, sicher ein inzwischen anderes beschichtetes Bandmaterial, aber die Kassetten sind mechanisch nahezu gleich groß geblieben.

 

Damit waren (so scheint es) die mechanische Präzision und deren elektronisch / mechanische Korrektur weitgehend ausgereizt. Eine Zeit lang sah es so aus, als sei damit das das obere Ende der Fahnenstange erreicht.

 

Inzwischen in 2007 sind ganz neue Anforderungen hinzugekommen, denn die Filme werden nicht mehr "auf Film" gedreht, auch nicht mehr "auf Band", sondern sie werden auf riesigen Magnetplatten RAID Systemen abgespeichert.

 

Und beim Film kommen die 50 Bilder pro Sekunde ununterbrochen von der Kamera an. Und die Kamera kann man nicht anhalten, also muß das Plattensystem mehr annehmen können, als die schnellste Kamera liefert. Und dann muß gesichert werden, so mal ganz locker 20 Terabyte. Und das bitte schön in 1 Stunde, dann hat der Regisseur die nächsten Einstellungen fertig und es muß weiter gehen.

 

Jetzt ist die S-DLT Technik und die LTO Technik gefordert. Mehr darüber stand mal auf den usedlto.com Seiten - und jetzt hier bei uns.
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Vielen Dank für die viele Zeit,

die Sie mit uns die Historie haben Revue laufen lassen. Es wird noch weitere Seiten über andere technische Hersausfordeungen geben, wie zum Beispiel die Fernseh- Kameras, die Camcorder, die Bildkompression und die digitale Sendetechnik. Alles dieses wird auf den Seiten des Fernsehmuseums zu finden sein.

 

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