Hintergründe, Gerüchte und Stories, Wahrheit und Vermutungen . . .
So nach und nach lichten sich die Nebel, wer was mit wem gemacht hatte und warum. Viele Halbwahrheiten können so aufgeklärt oder präzisiert werden. Auch gehen wir Gerüchten nach, was denn da wirklich "Wahres" dran ist. In der weltweiten Wrtschaft kommen meist erst Jahre nach den großmäuligen Pressemitteilungen oder Show-Events die nackte Wahrheit und die Einzelheiten raus.
- So war zum Beispiel DEC angeblich nahezu zahlungsunfähig, als sie die Disk- und Tape- Abteilung 1994 an Quantum verkauft hatten.
- Weiterhin hatte Quantum Ende 1999 die Ertragssituation der Festplattensparte (deren Gewinn gerade auf 0,0 Dollar gesunken war) und der DLT-Tape Sparte realistisch miteinander verglichen und die Festplattensparte in 2000 schnellstens an Maxtor verkauft, solange sie überhaupt noch Geld dafür bekommen hatten. In der Pressemitteilung für die Börsenaufsicht steht das natürlich ganz anders drinnen. Aber das kennen wir ja aus unserem geplatzten neuen Markt an der Frankfurter Börse.
Die ersten Seiten über Quantum, Benchmark und STAC hängen hier hinten dran.
LTO, die verkappte Weiterentwicklung von DLT
Wir nehmen an, daß man bei IBM schon länger (also bereits vor 1998) an der Idee gearbeitet hatte, sich von den DLT Zwängen zu befreien. Zumal die DLT-Technik unter Quantum vielen alten IBM Kunden eine preiswerte und zuverlässige Alternative zu den dicken IBM Bandmaschinen aufgezeigt hatte.
So ist der Leidensdruck (- Kunde kauft anderes Produkt -) oder der gekränkte Stolz im Laufe der Zeit immer weiter gewachsen, um mit Nachdruck an einer Lösung zu arbeiten. Sicher waren die IBM Oberen so klug, dieses Projekt nicht allein stemmen zu wollen.
Es muß also schon zu Beginn der DLT-8000 Einführung (1997-98) gewesen sein, als IBM, HP und Seagate an den ersten LTO Laufwerken gearbeitet bzw. entwickelt haben. Denn woher das eigentliche Magnetband (oder das Roh-Bandmaterial) her kam, das wußten sie alle (nämlich von Fuji aus Japan), es war ja mit ein Teil des Ärgernisses.
So wurde LTO (mit 100 Giga netto) anfänglich immer mit dem DLT-8000 (40 Giga netto) verglichen und auch dagegen positioniert. Und so stellte IBM im August 2000 das erste funktionierende LTO Ultrium Laufwerk vor.
Quantum dagegen brauchte noch weitere 6 Monate, um mit S-DLT zu kontern. Intel und AMD machen es ja mehrmals im Jahr vor, wie man sich mit Vorabinformationen die Aufmerksamkeit der Presse sichert.
Kein Patent konnte sie bremsen
Wie wir jetzt erst (so nebenbei) herausgefunden haben, es war uns nämlich schon immer schleierhaft, warum Quantum nie mit einer "patentierten" Technologie geworben hatte, gibt es scheinbar nur ganz wenige oder weitgehend unbedeutende Patente auf die DLT (Kern-) Technik. Eines dieser Patente noch aus DECs Zeiten ist der sogenannte Head Assembly (HDA), auf dem 6 kugelgelagerte Umlenkrollen auf einem Druckgussträger das DLT Band am Kopf vorbei führen.
Und vielleicht gibt es noch ein inzwischen nicht mehr verwertbares Patent auf den Leader am Haken. Das alles war von vor 1984 und ist damit ausgelaufen.