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Der DLT Welterfolg

Seit dem Beginn des Vertriebes der ersten DLT Laufwerke in 1984 sind ca. 1,6 Millionen DLT Laufwerke verkauft worden (gezählt bis Mitte 2001) und etwa 70 Millionen DLT Kassetten weltweit.

 

Im Jahr 2000 hatte Quantum sogar ca. 16 Millionen DLT Kassetten lizensiert, in 2001 plante man 17 Millionen Stück, zumeist DLT IV. Diese Menge wurde von den (nur) drei Firmen Fujifilm, Imation (ex 3M) und Hitachi/Maxell produziert und von ganz vielen OEMs mit allen möglichen Firmennamen und Logos versehen.

 

Ein Stück Historie steht hier beim LTO - DLT Vergleich.

 

Der nachfolgende Artikel stammt teilweise von einem Japaner, der die Speicher Medien Branche seit vielen Jahren sehr genau anlaysierte.

Quantums Alptraum der Wahrheit

DLT als Format stammt aus einer Entwicklung der weltbekannten Firma Digital Equipment Corporation ("DEC") aus den Jahren 1980 bis in die frühen 90er. Es war DEC´s Sinnen und Streben, ein eigenes proprietäres Datensicherungs- Format gegen den etablierten IBM Standard der "3480/3490 data-storage tape systems" zu entwickeln und damit überhaupt mal Wettbewerb einzuführen.

 

Nur, DEC war kein Magnet-Band Hersteller. Darum wandten sich die DEC Ingenieure zuerst mal an die Entwicklungsabteilung von 3M (Scotch Bänder) im eigenen Land, damit diese für DEC die erste Version des "CompacTape data-storage systems" entwickelten und herstellten. So kam das DEC TK50 mit 95 Megabyte auf den Markt.

 

In den frühen 90ern, als DEC merkte, daß der Markt wesentlich höhere Kapazitäten benötigte und verlangte, (und 3M anscheinend nichts Besseres mehr anzubieten hatte) baten sie Fujifilm in Japan um Hilfe, um ein deutlich verbessertes Bandmaterial zu entwickeln. Die Ingenieure beider Firmen arbeiteten sehr eng zusammen und entwickelten über die Jahre ein völlig neues Band. Sehr hilfreich war dabei, daß Fujifilm gerade ein spezielles neues Verfahren mit "dual-layer tape" für die professionelle Videotechnik entwickelt hatte. Dieses "dual-layer tape" hatte durch eine wesentlich verbesserte "Auflösung" deutlich mehr Kapazität.

 

Diese neue Technik wurde 1991 in dem neuen "TF85 Compac Tape cartridge" eingesetzt und ermöglichte jetzt sagenhafte 2,6 Gigabyte Speicherplatz. Schon 1992 wurde diese Technik zum 6GB TF86 weiter entwickelt.

1993 kam das Fuji ATOMM Band

Fujifilm verbesserte die Band Technologie laufend weiter und vor allem diese "dual-layer technology". Etwa 1993 haben sie bei Fujifilm die deutlichste Verbesserung hin bekommen und nannten sie "ATOMM", Kurzform für "Advanced Super-Thin-Layer and High-Output Magnetic Media".

 

"ATOMM" hat sich später als die wichtigste aller Entwicklungen im Bereich Magnetband der gesamten 90er Jahre herausgestellt.

 

Es wird immer noch in fast allen von Fujifilm angebotenen Produkten verwendet, sogar in Iomega’s "ZIP" Disketten und in Matsushita’s DVC-PRO "professional video cassettes".

 

Es ist damit die fundamentale Entwicklung der gesamten DLT Magnetband Technik und verhalf DEC und später Quantum über Jahre zum absoluten unangefochtenen Spitzenplatz in der Backup Scene. Die Amerikaner formulieren das so:

"It is also the fundamental development that has made DLT the star performer in the data-tape field that it has become in recent years."

1993 DEC verkauft DLT und andere Geschäftszweige

Ende 1993 entschied DEC aus verschiedenen Gründen, die wir hier nicht diskutieren wollen, einige Produktlinien und Geschäftsbereiche an seinen Nachbarn (im Silicon Valley), die Quantum Corporation zu verkaufen. Quantum war zu jener Zeit ein Entwickler, Hersteller und Lieferant für Festplatten, wobei die gesamte Produktion an Matsushita Kotobuki, einem der großen japanischen Vertrags-Hersteller, übertragen war.

 

In den Produkten, die Quantum von DEC gekauft hatte, war auch DEC´s DLT Daten-Band Produktlinie. DEC hatte diese Produkte immer nur als etwas Eigenes und mehr oder weniger exklusiv für den eigenen Bedarf in den eigenen Microvaxen und DEC Tape Libraries gesehen. Quantum, das muß man ihnen zu Gute halten, hatte absolut sofort erkannt, daß sie dort ein enormes Potential gekauft hatten.

 

Als zweitgrößter Festplattenhersteller haben sie früh den Bedarf nach wesentlich höheren Bandkapazitäten erkannt. Weiterhin hatten sie auch gesehen, daß es absolut nichts auf dem Markt gab, das zu DLT auch nur irgendwie nennenswert vergleichbar war. Deshalb beschleunigten Sie die Zusammenarbeit mit Fujifilm und deren ATOMM Technology und entwickelten weiter höhere Kapazitäten. So war Quantum in der Lage, bereits 1994 das 20 Gigabyte Tape mit einem DLT-4000 Laufwerk einzuführen.

Fujifilm hält die Patente

Fujifilm’s ATOMM technology wird durch mehrere Patente geschützt, die von Fujifilm’s Anwälten mit Akribie bewacht, verfolgt und verteidigt werden. Und obwohl Fujifilm eine ATOMM Lizenz an SONY vergeben hatte, hat SONY bis heute nichts oder nur sehr wenig daraus gemacht.

Dazu hat auch Hitachi Maxell entweder eine Lizenz erhalten oder bekam die stillschweigende Erlaubnis, seine eigene Version von ATOMM ohne offizielle Lizenzkosten zu produzieren. Wie auch immer, es gibt bis heute keine weiteren Lizenznehmer, Fuji hat es bisher abgelehnt.

 

Es liegt die Vermutung nahe, man habe sich den Weltmarkt untereinander aufgeteilt. Das stillschweigende Agreement mit Maxell könnte eine mühsam geduldete Zwangsvorgabe der ganz großen wie IBM und HP/Compaq gewesen sein, daß es immer für alles und jedes einen Zweithersteller geben muß.

Quantum hat nichts außer dem Logo

Jetzt kommt der Knackpunkt für Quantum. Der Punkt ist also, daß Quantum selbst keines der Patente oder Rechte an dem eigentlichen Magnetband hält, das in irgend einem der vielen DLT Produkte einschließlich der DLT Typ IV Kassette eingesetzt wird. Und die Typ IV Kassette war bis 2004 der Profitträger mit ca. 200 Millionen Dollar Lizenzeinnnahmen pro Jahr.

 

Quantum ist absolut und vollständig abhängig von Fujifilm- bzw. Hitachi Maxell DLT Bändern. So hat Quantum diesen beiden Firmen im eigenen und deren Interesse das Recht eingeräumt, DLT Kassetten unter ihren eigenen Namen lizenzfrei zu verkaufen. Keinem anderen Hersteller wurde dieses Recht zugestanden. Fuji war ebenfalls dagegen.

 

Alle anderen Firmen müssen die DLT Kassetten entweder von Fujifilm oder Hitachi Maxell kaufen. Und die Preise dafür diktiert Quantum. Alleine dieses Monopol veranlaßte Imation (ehemals "3M tape division"), eine Klage wegen verbotener Preisabsprachen anzustrengen. Imation behauptet, Quantum kontrolliert die Preise und das sei illegal.
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  • Furthermore, Quantum exacts huge royalty payments on every DLT cartridge sold. These payments essentially are for the right to sell DLT media, media which Quantum neither manufactures or has any known rights to. The only proprietary rights Quantum has is in the use of the DLT logo, and possibly in some design features of the plastic cartridge itself. You therefore have the almost absurd situation of Quantum collecting over $200 million in royalties annually for nothing more than the right to use the DLT logo! Of course, this is hardly novel; JVC collects royalties on every VHS cassette produced, because "VHS" is its trademark.

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Imation will es jetzt wissen

Insists that this relationship between Quantum and its two chosen tape suppliers represents collusion, and is a transparent attempt to control competition, pricing, and quantities produced. Given the fact that Quantum clearly owns the right to license the DLT trademark, Imation’s position might be a difficult one to prove, were it not for an e-mail memo sent to Imation by the head of Quantum’s DLT marketing program, Mr. Philip Ritti, in July 2001.

 

Mr. Ritti’s memo, which may be read in full on the Imation website, is absolute proof that Quantum indeed seeks to limit competition. The memo notes that Fujifilm and/or Hitachi Maxell could be induced to reduce their DLT-IV transfer price to Imation were Imation willing to agree to three conditions: cease its own development effort for DLT-IV; cease its work on certifying its DLT-IV tape; and agree to quantity restrictions on the amount of tape it could buy and resell. Imation refused Mr. Ritti’s offer, of course, but the very existence of such a damaging document should make Quantum’s defense a very difficult one.

 

Quantum now finds itself in a rather unenviable position. Its financial viability as a company depends largely on the royalties it can collect from DLT cartridge sales. If further competitors are allowed to manufacture and sell these cartridges directly, the average price to end users is certain to decline over time, and probably by very substantial amounts. Every data-storage product ever introduced in the past has suffered ultimately from excessive competition, with prices suffering as a result.

 

When IBM introduced its first 3480 cartridge, the list price was set at $14.00. It did not take long for prices to fall, and once a substantial market existed for these cartridges, competition reduced prices to levels as low as $2.25! Quantum and its Japanese suppliers recognize this fact of life only too clearly, and their cozy relationship, which has been very successful until now, has finally been challenged by Imation.

 

There is a possible further complication. Fujifilm has legitimate rights to the tape construction it uses and allows Maxell to use in producing the very advanced tape required for DLT-IV applications. If Imation’s product is considered to infringe upon these patents, lawsuits could result that would place Imation’s position in jeopardy.

Imation verliert und einigt sich.

Die ehemalige 3M heißt jetzt Imation und war anfänglich im DLT Boot mit drin. Imation ist jetzt wieder der Dritte im Bunde, der das DLT / SDLT Band herstellt (bzw. herstellen darf).

 

 

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