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Das sind jetzt Einblicke und Detail-Fotos

von DLT Geräten samt unserem Kommentar aus Sicht der Ingenieure, damit auch der Laie einen kleinen Eindruck bekommt, wovon wir überhaupt reden und wie es in so einem DLT-Laufwerk aussieht:

Der Kopfträger (HDA = head assembly)

ist eigentlich das wichtigste Teil neben dem Magnetkopf. Hier ist absolute Präzision gefordert. Das Band muß im hundertstel Millimeter Bereich genau vor dem Kopf vorbei laufen. Und das ohne wenn und aber. Die Toleranzen sind eng und die digitale Aufzeichnung erlaubt keine Fehler (im Vergleich zum Audio DAT Laufwerk).

 

 

Der Kopfträger ist wie das Haupt-Chassis aus einem einzigen verwindungssteifen Stück (ALU-Druckguß) gefertigt. Dazu ist er mit einer Dreipunkt- Befestigung auf dem Hauptchassis verschraubt.

 

In der Mitte auf dem "silbernen" Schlitten ist normalerweise der DLT Magnet-Kopf montiert. Sie sehen das weiter unten.

Damit das Band wirklich gleichmäßig präzise "waagrecht" am Kopf an kommt, sind auf der linken Seite drei Umlenkrollen vorhanden, davon die eine ganz links außen mit dem Geschindigkeits- Sensor, der auch Tacho Generator genannt wird. Die linke Bandführung (eine Kunststoff-Verkleidung) mit der Lichtschranke ist hier abgenommen.

Der eigentliche Schlitten fährt mit dem Kopf (der ist hier abmontiert) an dem polierten Bolzen auf und ab.

 

Sie bekommen so einen Eindruck von dem robusten Aluminium- Druckguß- Teil.

Der Spindelmotor

Das hier ist der kugelgelagerte Spindelmotor eines DLT-2000. Der gleichartige Motor vom DLT-7000 und 8000 muß noch feinere Schritte auflösen, da die Spurdichte nochmals erhöht wurde. Das sieht man dem Motor aber von außen nicht an.

Auch auf der rechten Seite des Kopfträgers sind 3 (einfache" Umlenkrollen in Richtung der Kassette. Hier ist die Verkleidung abgenommen.

 

Mit den insgesamt 6 Umlenkrollen wird das Band links und rechts vom Kopf in die waagrechte Lage gezwungen. Damit ist es am Kopf mit Sicherheit plan und waagrecht.

Hier noch einmal ein Bild vom DLT-7000 Magnet-Kopf, wie er zwischen den beiden Umlenkrollen auf seinem Schlitten sitzt.

 

Unter der hellbraunen Folien-Platine mit den vier OP-Verstärkern sehen Sie den Schwing-Anker und den zweiten Spindelmotor, mit dem der ganze Magnet-Kopf um seine eigene Achse gedreht wird.

Die 6 Umlenkrollen sind alle Kugellager gelagert und extrem präzise in einer Ebene justiert. Wenn man die Rollen mit dem Finger anwirft, drehen sie meist mehrere Sekunden lautlos weiter (oder wenn Sie etwas hören, dann sind die Lager bereits "end of life").

 

Das sollten Sie aber nicht machen, denn dann bleibt Fett von Ihrem Finger daran hängen und damit nehmen die Rollen Staub an und dann ist der Kopf irgendwann reif für eine flüssige Reinigung mit dem Spiritus/Alkohol Lappen.

 

Also so sollten Sie die Umlemkrollen nie anfassen !!

Der Geschwindigkeitssensor

Die letzte der 6 Umlenkrollen direkt vor der DLT Kassette macht eine Ausnahme, sie macht nämlich mehr als die Umlenk- Funktion.

 

Hier ist der Tachogenerator bzw. der Geschwindigkeitssensor untergebracht. Mit der Rolle verbunden ist eine kreisrunde Stahlscheibe mit ganz ganz vielen kleinen feinen Schlitzen, die mit zwei hochpräzisen und schnellen Lichtschranken abgetastet werden.

Damit wird die absolute echte Geschwindigkeit des Bandes präzise gemessen und die Motoren werden danach geregelt. Die Motoren ändern kontinuierlich und stufenlos ihre Geschwindigkeit so wie die CD in einem CD Laufwerk ebenfalls. Damit wird die Band-Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben absolut stabil und genau gleich gehalten.

Sie sehen, daß Sie durch diese sehr sehr feinen kleinen Schlitze in der Scheibe genauso durchsehen können wie die beiden Lichtschranken (im oberen Bild in dem braunen Plastikteil auf der rechten Seite mit der weißen Schrift drauf).

 

Diese Edelstahl-Scheibe geht nicht kaputt und zieht keinen Staub an.

Wissenswert :

Ich habe da eine Frage :  Unter dlt-support-drive-tod.htm beschreiben sie die Probleme mit Lagern. Bei meinem DLT hat sich genau jene letzte Umlenkrolle mit dem Bewegungssensor "ausgedreht".

 

Da es sich um ein älteres 15/30 handelt lohnt eine teure Reparatur nicht mehr.

 

Ich wollte deshalb fragen ob es selber möglich ist die Lager

nachzuschmieren ? Es scheint so auszusehen, als ob man oben zwischen der Kunststoffabdeckung unter der Feder selber "nachfuellen" koennte in den Trichter. Stimmt dies ?

 

Falls ja - mit welchem Oel ist dies moeglich ? Ich habe da Bedenken wegen der Waermeentwicklung bei den hohen Umdrehungszahlen und der Feinmechanik.

Die Antwort :

Diese Lager kann man nicht schmieren, die Kugellager sind gekapselte (beidseitig geschlossene) Lager und bekommen vom Hersteller eine Dauerschmierung für ein Leben.

Das ist leider NICHT wie bei James Bond =

"Man lebt nur zweimal."

Nein, diese Dinger leben nur einmal.

Wir haben in den DLT Laufwerken der Serien DLT 2000 bis DLT 8000 durchgängig edle Technik vorgefunden (mit kleinen Ausnahmen).

 

In den DLT1 oder VS80 Drives war das schon anders, da wurde extrem gespart oder auch gehuddelt wie die Frankfurter sagen.

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