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Einen Onstream DL 30 haben wir auch schon zerlegt.

Gleich vorweg können wir sagen, Finger weg von diesen Teilen.

 

Auch hier verspricht der Name mehr als das Gerät halten kann. Überall steht : (* eine Kompression von 2:1 vorausgesetzt). Also auch hier wurde geschummelt. Das Ding kann evtl. 15 Giga netto aufs Band schreiben. Und beim Öffnen des Gehäuses verblaßt der Ingenieur vollends. Es ist schon erstaunlich, wie "man" mit "fast nichts" doch so viel machen konnte. Das Ding ist fast leer.

 

Lassen Sie sich vor Augen führen, wie wenig "Nichts" man braucht, um irgend etwas auf ein Magnet-Band zu schreiben.

 

Oben rechts der bürstenlose DC Antriebsmotor, die allerbilligste Ausführung ohne Hallelemente, eigentlich ohne alles, ein Riemchen geht zu einer Achse mit einem Reibrad. Ob dort auch ein Kugellager Dienst tut, konnten wir noch nicht sehen.

 

Den eigentlichen Magnetkopf kann man nur mit Mühe erkennen. Detailfotos kommen noch. Der zweite DC-Motor schiebt und zieht die Kassette rein und raus.

 

Dann noch die halbe Platine mit IDE/ATA Interface und das wars dann auch schon.

Die ADR 15 Giga Kassette

Der extrem simple Bandantrieb

Die Band Transporttechnik ist wie bei den alten QIC2 und SLRs und Travans ganz simpel. Alle haben das sehr bekannte 1/4 Zoll Bandformat der alten Tonbandtechnik bis auf das Travan, das ist (ich glaube mit 4mm) schmaler und natürlich auch noch die DAT/DDS Gruppe mit ebenfalls 4mm Band.

 

Nur, bei diesem DL 30 hier gibt es keine saubere Geschwindigkeitskontrolle oder Laufwerkssicherheit auf mechanischer Basis wie bei den DLTs oder LTOs. Es ist alles nur billig billig billig. Wenn man die ADR Kassette sieht, ist es üerhaupt die Frage, warum nicht gleich die QIC Kassetten verwendet wurden, die sich über zig Jahre bewährt haben.

 

Der Onstream Magnetkopf

Die (kleine) Größe ist schon verblüffend. Die Halterung ist quasi der (Linear-) Motor und nimmt damit viel mehr Volumen ein als der eigentliche Magnetkopf. Der Magnetkopf ist nur das senkrechte kleine schwarze Teil ganz vorne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem zweiten Bild sieht man die als Folie ausgebildeten Leiterbahnen der Zuleitung zu den drei einzelnen Köpfen.

 

Dazu sieht man eine der beiden Stahl-Rollen (Walzen), an denen der Magnetkopf von einem Linearmotor getrieben rauf und runter positioniert wird. Diese Technik hatten wir hier nicht erwartet.

 

 

 

 

 

 

 

 

Hier noch einemal der kleine ADR Magnet-Kopf im Vergleich zur Größe eines Daumens. Mikroskop Aufnahmen der "drei Köpfchen" kommen noch.

Auf Walzen gelagert

Es ist wirklich verblüffend, wie man mit einem so geringen Aufwand ein nahezu reibungsloses präzises Auf und Ab herstellen kann. Dabei denken wir eher an die Russen, die ja ihre "weltberühmten" Kalaschnikows aus Blechabfällen hergestellt "haben sollen", sagt die wahre Legende.

 

Auf den nächsten Bildern sieht man deutlich den Kopf und die beiden Walzen einmal in der obersten Position und danach in der untersten Position.

 

Der dahinter verborgene kleine Linearmotor kommt weiter unten.

Die Oberfläche und der Motor des Magnet-Kopfes

Vorbereitet (und vorgewarnt) durch die (vergleichsweise kleine) Größe der VS80 und DLT1 Magnetköpfe sowie der S-DLT und LTO Größenordnungen waren wir nicht mehr erschrocken, als wir dieses Köpfchen gesehen haben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch der auf den nächsten Bildern unten gezeigte Linearmotor ist ein Musterbeispiel am Weglassen von unnötigem Schnickschnack. Wo die anderen Hersteller teure Kugellager einbauen (müssen), haben die es hier mit zwei kleinen geschliffenen und polierten Walzen und "ganz dünnen Hosenträgern" in Form von dünnsten Metallfolien versucht.

 

 

 

 

 

 

 

Das ist sicher eine gerade noch funktionierende Lösung, die auch bis 15 Giga und der damit erforderlichen Spurdichte funktioniert hatte, doch dann war diese Art der "economy" Präzision zuende, mehr ging wirklich nicht.

Ein Nachtrag zum ADR DL 30

Hier ein Bild, wie und mit welcher Umschlingung das Band am Kopf vorbei geführt wird. Die Bandführung ist ausschließlich in der Kassette untergebracht und verschleißt somit gemeinsam mit dem Band.

 

 

 

 

Die Kassetten-Erkennung und der Schreibschutzschalter sind an der Kassette so angeordnet, daß sie auf der Platine Platz haben. Einfach und simpel.

 

Dennoch, das ganz Konzept war und ist nicht zukunftsweisend, eine Sackgasse.

 

 

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