Formatieren von DLT Bändern :
Manchmal spielt einem die Technik böse Streiche. Das haben wir mit DLT Typ IV Bändern erlebt. Wir arbeiten hauptsächlich mit 35/70er Laufwerken. Es sind die robusten Arbeitstiere bei DLT. Um diese Erfahrung zu sammeln und hier darzustellen, haben wir mehrere hundert gebrauchte DLT IV Bänder aus aller Herren Länder gekauft.
Leichter geht es mit einem externen Laufwerk
Wenn Sie neue oder gebrauchte Typ IV Bänder bekommen, dann prüft das Laufwerk manchmal endlos lange (aber nicht immer) bis über 7 Minuten, ob und wenn ja, was auf dem Band ist.
Es kommt Ihnen ewig vor. In einer Library eingebaut könnnen Sie noch nicht einmal oder seltenst hören, was da drinnen vor sich geht. Wenn es dann endlich zuende ist, zeigt Ihnen die Library meist nicht an, was das Laufwerk da gemacht hat und welche Formatierung drauf war oder ob gar keine drauf war.
Neue Bänder vorformatieren spart Zeit
Wenn Sie in ein DLT-7000 Laufwerk ein neues Band einlegen und einfach warten, dann kann es endlos lange dauern, bis sich irgendetwas tut.
Besser ist es unserer Erfahrung nach, mit einem Einzel-Laufwerk per "Override Taste" das 35 Giga Format mit Kompression einzustellen und dann das neue Band zu beschreiben.
Sie benötigen (besonders als Library Betreiber) eigentlich immer ein separates externes "Stand alone Laufwerk" mit den vielen Lämpchen (LEDs natürlich) vorne am Bedienteil. Dort leuchtet dann zum Beispiel "20.0" und "Compress" auf. Daran sehen Sie, daß dieses Band ehemals mit einem DLT 4000 (20/40) beschrieben wurde.
Die VS80 und DLT1 Bänder können Sie sowieso nicht lesen. Die können Sie nur löschen bzw. mit "Density Override" neu beschreiben.
Welche Software nehmen wir ?
Zum Beschreiben bzw. Überschreiben benutzen wir die exzellente HP L&TT Software mit dem Unterprogramm "Drive Performance".
Wie fängt man das an ?
Am Bedienteil des Laufwerkes stellen wir von Hand per Knopfdruck dann mit "Density Overrride" die Kapazität auf 35.0 und die Kompression auf "ein" und schreiben dann ein oder mehrere (besser 2 oder 4) Gigabyte mit 1.6:1 Compression auf das Band.
Am Anfang wehrt sich das Laufwerk mit Händen und Füßen und braucht wieder (scheinbar) ewig, bis es sich bequemt, mit der von uns gewünschten Geschwindigkeit und Datendichte das Band zu beschreiben.
Beim ersten Mal schreibt es dann mit ca. 3MB/sec und liest mit ca. 7MB/sec dieses Gigabyte. Da wir aber besonders hartnäckig sind, lassen wir den Test gleich noch einmal laufen und dann geht es mit 8,0.....MB/sec rauf auf das Band und mit 7,9.....MB/sec wieder runter. Erst dann sind wir zufrieden.
Auch die Startphase nach dem Neueinlegen ist jetzt ganz kurz. Beim Schreiben dieser Testdaten muß das Band streamen, wenn es stockt, haben Sie Datenraten Probleme oder das Band hat (schon) mechanische Fehler. Das wäre nach unserer Erfahrung höchst unnormal.
Sie können zuschauen, wie es geht.
Hier unten haben wir die Bildschirm Kopien nach erfolgtem Test beim Schreiben und danach beim Lesen. Diese Daten sind mit einem 35/70 DLT Laufwerk auf einer Type IV Kasette erzeugt. Achten Sie auf die 8,0x MB/s beim Schreiben und 7,9x MB/S beim Lesen. Das muß der Drive mindestens können.
Wenn ein Band überhaupt nicht will - hier eine E-Mail.
Hallo Herr xxxxxxxx,
habe eine Ihrer Kassetten willkürlich ausgewählt und herausgeholt und in einem 7000er, der zufälig auf dem Tisch zur Reparatur stand, laufen lassen. Es dauert ca. 4 Minuten, bis das Laufwerk erkennt, "daß es nichts erkennt".
So einfach ist das. Dann tippt man auf den Override Knopf die 35 GB ohne Kompression ein und läßt ein Testprogramm (HP L&TT) 100 MB schreiben und siehe da es geht. Dann erhöht man die Menge auf 1,2 Giga, damit auch der Rückwärtsgang des Laufwerkes auf den anderen Serpentinen schreibt und liest und das geht auch. Also die Bänder sind entweder teilgelöscht oder mit einem (dem Laufwerk) "unbekannten" DLT Format (VS80/DLT1) beschrieben.
Sie brauchen also ein DLT 7000 extern "mit Gesicht", dann können Sie alle Type IV Bänder aktivieren. Die sind nicht kaputt.
Grüße aus Wiesbaden