Und so sieht Ihr DLT Laufwerk innen nach ein paar Jahren aus.
Bei genauerem Betrachten fällt der dunkle Schatten auf, - auf der rechten Seite an dem hellen Alu Teil (dem Kopfträger) in der Mitte der Umlenkrollen.
Das ist ein Beispiel für den Staub-Belag, der sich im Laufe der Zeit ansammelt und immer "dicker" wird, wobei "dick" relativ ist. Dieses hier war ein recht neues Laufwerk. Die anderen hatten wir zu schnell gesäubert, bevor die Digital- Kamera zum Zuge kam.
Rechts neben dem Kopf das mit Spiritus getränkte Blatt Reinigungs- Papier, auf dem man sehen kann, daß sich doch einiges angesammelt hatte. Wir benutzen zum Naß- Reinigen festes und dennoch weiches Haushaltspapier und reichlich Spiritus, um den Schmutz zu lösen und vor allem "mitzunehmen".
Hier vergrößert - der rechte dunkle Fleck von dem oberen Foto. Dieses 35/70er Laufwerk hatte keine Typ IV Bänder mehr erkannt und monierte dauernd "Bitte reinigen". Es ist erstaunlich, wie wenig (sichtbarer) Schmutz ausreicht, daß die Köpfe das Band nicht mehr lesen können. Nach der Reinigung lief das Laufwerk wieder wie ein Bienchen.
Von den alten Tonbandgeräten aus der Vergangenheit wissen wir, daß der Staub verkrustet und zusammen mit der Raum- feuchtigkeit (auch in EDV Räumen) an den Magnetköpfen kleine aber feste Krusten bilden kann.
Das Reinigungs-Tape kann diese Krusten zwar kurzzeitig von den Köpfen abtragen, aber nicht aus dem Laufwerk "mitnehmen", sondern eigentlich nur gleichmäßig im Laufwerk verteilen. Langfristig funktioniert das nicht, jedenfalls haben wir das immer wieder gehört und auch selbst festgestellt
Dies hier ist schon eine herbe Verschmutzung.
Wenn schon oben rechts dieses bißchen Schmutz einen solch großen Effekt hat, was ist dann erst hier rechts mit richtigem Staubanfall ?
Wir haben Laufwerke ausgepackt, die waren über und über mit schwarzem Feinst-Staub überzogen. Die Platinen waren ebenso voll wie die mechanischen Komponenten.
Man sieht deutlich, daß hier ein Lüfter seitlich die Luft mitsamt dem Staub in und durch das Laufwerk "pustet". Von diesem feinen Staub bleibt aber viel zu viel hängen und das macht uns dicke Sorgen. Es beschleunigt den schleichenden Tod.
Am Motor haben sich die schwarzen Flusen rings herum "angesiedelt". Das hindert natürlich dessen Kühlung, und wenn der Drive dann nicht durchstreamt und die zusätzliche Wärme abführen soll, ist auch hier der Tod vorprogrammiert.
Daß ein Kunststoff wie Acryl-Glas (bei uns auch als Plexiglas bekannt) den Staub geradezu magisch anzieht, wissen wir aus dem täglichen Leben. Wenn es aber den Staub sogar unter die durchsichtige Abdeckung zieht, heißt das, daß der Kopf und die Bänder kräftig verschmutzt werden.
Ingenieurmäßig saubere Konstruktionen blasen darum die Umluft "gezielt von vorne" unter den Handgriff über die Haupt-Platine, an den Motoren vorbei und hinten wieder raus.
Die Luft wird so vom Band und dem Kopf fern gehalten.
Eigentlich ist es für 4 Jahre recht wenig, das sich da abgelagert hatte. Es reichte aber dann doch für den Totalausfall.
Sie sollten den Magnet-Kopf sowie die Halterungen nicht selbst abschrauben, denn die Stahlschrauben können in dem Alu Träger leicht überdrehen und das war's dann.
Auch die Inbus- Schlüssel nach US Norm sind hier selten und ist der Schraubenkopf oder das Gewinde im ALU-Chassis erst mal ausgeleiert, haben Sie das zweite Problem. Wir haben solche Schrauben nicht.
Hier ist die durchsichtige Acryl Abdeckung abgenommen und die linke Bandführung mit der Lichtschranke zu sehen.
Der gleichmäßig dunkle Belag ist auch innen im Laufwerk überall zu finden.
Ganz schlimm ist es, wenn sich der Schmutz in der Aufwickelspule und unter dem Leader sammelt, dann wird er mit jeder Bandbewegung durch die Gegend geschleudert und bleibt am Ende oft am Kopf hängen.
Es gibt übrigens sehr viele Experten bezüglich der Reinigung von Magnetköpfen. Die Einen sagen, daß man den Kopf nicht mit Spiritus (da bliebe etwas zurück), sondern mit Reinigungsbenzin reinigen soll, die anderen nehmen Alkohol und schwören drauf. Wiederum andere sagen, daß sich das Kunstharz auf der Magnetkopf-Oberfläche vom Reinigen mit Benzin auflöst (oder vielleicht vom Alkohol benebelt wird ?).
Wir haben bei Tonbandgeräten mit Spiritus seit 25 Jahren gute Erfolge für den lockeren staubähnlichen Schmutz erzielt und bleiben vorerst dabei. Sowohl Spiritus als auch Alkohol hinterlassen einen ca 0,5 müh starken Film, auf dem sich wieder ein Belag ansammeln kann. Hartnäckiger Schmutz wird bei uns mit einer ganz speziellen organischen mineralhaltigen Schleifpaste entfernt. Da gibt es in Kürze neue Fotos.
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